Gelber Sack in München
In die „Gelbe Tonne“ kommt üblicherweise der Plastikmüll. Das ist eine gute Möglichkeit, um diesen optimal und rasch zu recyclen. In München gibt es stattdessen den „Gelben Sack“. Das liegt daran, dass Wertstoffinseln Geld kosten und die Gelbe Tonne kostenintensiv ist.
Woran liegt es genau?
Vielen Menschen ist der Weg zur Wertstoffinsel zu weit. Somit landet der Plastikmüll in der Restmülltonne. Darüber hinaus gibt es seit 1991 das Duale System. Auf der einen Seite wird der Müll von der Stadt entsorgt oder recycelt, auf der anderen haben die Händler bereits ihren Beitrag geleistet. Diese Verpackungen tragen den sogenannten Grünen Punkt. Im Müll liegt viel Geld.
Die Firma „Duales System Deutschland“, die den Grünen Punkt erst eingeführt hat, gehört heute zu Remondis. Das ist eine der beiden Münchner Firmen, die den Gelben Sack entleeren. Wittmann ist die zweite Firma. Remondis machte im Jahr 2016 mit Müll 561 Millionen Euro Gewinn! In der Verpackung für Käse zum Beispiel ist bereits ein kleiner Betrag für die Entsorgung enthalten. In München müssen die Menschen ihren Plastikmüll selbst zur Wertstoffinsel bringen. Die Antwort auf das Warum von der Münchner Abfallwirtschaft lautet meistens, dass in der Gelben Tonne zu viel Restmüll landet. Die Abholung der Gelben Tonne kostet viel Geld. Deshalb werfen sie den Müll lieber in den Restmüll. Menschen, die ihren Plastikmüll an der Wertstoffinsel entsorgen, halten sich fast immer an die Regeln. Sie haben den weiten Weg nicht gescheut. Remondis und Wittmann sammeln im Vergleich zu anderen Städten relativ wenig Plastikmüll ein. Obwohl immer weniger Münchner ihren Müll an der Wertstoffinsel „recyclen“, sind die Tonnen regelmäßig überfüllt. Das kommt daher, dass die Stadt immer weniger Containerstellplätze an Remondis oder Wittmann vergibt. Deshalb kommt es zur ständigen Überfüllung. Das damit niemand glücklich ist, ist klar. Am wenigsten die Konsumenten.
Wer soll es zahlen?
Da die Bürger die Hintergründe meistens nicht kennen, sind sie zunächst auf die beiden Firmen der Abfallentsorgung sauer. Deshalb verlangt Ewald Fichtner von Wittmann ein Pfand für Plastikflaschen. Seiner Meinung nach würden die Konsumenten dann sorgsamer mit dem Plastikmüll umgehen.
Wie sieht die Abfall-Wirtschaft München das?
Die Stadt München ist ein strikter Gegner des Dualen Systems, da sie nicht einsieht, warum die Stadt für Verpackungen zahlen soll, die bereits bezahlt wurden (Grüner Punkt). Der Aufwand für die Sammlung ist zu hoch. Diese Verpackungen sind dazu noch so gut wie nicht recycelbar. Recyclen wird in Deutschland nur anhand des gesammelten Abfalls gemessen, aber nicht daran, was tatsächlich wiederverwertet wird. So endet der Großteil des Mülls auf einer Deponie irgendwo in Asien.
Fazit
Die Abfallwirtschaft München AWM würde gerne eine Gelbe Tonne einführen, möchte diese natürlich auch einsammeln und verwerten. Wer die Arbeit hat, soll schließlich auch das Geld dafür bekommen. Es ist so geregelt, dass in den Städten die Gelben Tonnen stehen, wohingegen im Umland der Gelbe Sack ausgeteilt wird. Der grüne Stadtrat Langer von der AWM sieht die zukünftige Chance darin, dass die Müllentsorgung in den Händen der Stadt und nicht in jener von Firmen liegen sollte.
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